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Intel expandiert nach Europa: Bald eine Fabrik in Frankreich?
Intel ist sich bewusst, dass es hier eine Chance hat, seinen asiatischen Hauptkonkurrenten den Wind aus den Segeln zu nehmen, und bemüht sich um die Gunst der europäischen Regierungen.
Die Covid-19-Pandemie war nicht nur ein großes Gesundheitsproblem. Indem sie die internationalen Logistikketten in Mitleidenschaft zog und zu Engpässen auf allen Ebenen führte, veranschaulichte sie auch auf schmerzhafte Weise die Fehler einer unbedachten, unvernünftigen Globalisierung. Seit nunmehr über einem Jahr werden zahlreiche Stimmen laut, die, wenn schon nicht eine europäische Reindustrialisierung, so doch zumindest Überlegungen zu strategischen Sektoren fordern, auf die Europa nicht verzichten kann. Da die Elektronik auf allen Ebenen und in allen Geräten des Alltags präsent ist, steht sie natürlich im Mittelpunkt des Interesses.

Der riesige Komplex in Leixlip, Irland, könnte bald nicht mehr die einzige Intel-Fabrik in Europa sein
In dieser Hinsicht hat der Amerikaner Intel eine Karte zu spielen. Trotz einer Position, die von den südkoreanischen und taiwanesischen Giganten immer mehr in Frage gestellt wird, bleibt er einer der Mastodonten in der Entwicklung und Herstellung von elektronischen Bauteilen. Es ist kein Zufall, dass Pat Gelsinger seit seiner Ernennung zum Intel-Chef immer wieder Absichtserklärungen abgibt, in denen er sich dafür ausspricht, dass Intel wieder zu einem Gießer wird, der andere Designunternehmen bedient. Intel versucht, seine Schlagkraft zu nutzen, und das könnte auch durch den Bau einer Vielzahl von Produktionsstätten in Europa geschehen, einem Kontinent, der in dieser Hinsicht nicht gut dasteht.
Intel ist bereits in Europa vertreten. Es verfügt über mehrere Strukturen und unterhält gute Beziehungen zu seinen europäischen Partnern. In dieser Hinsicht und auch wenn die europäischen Regierungen gerne einen Elektronikriesen in ihren Farben sehen würden, könnte ein umfassenderes Abkommen mit Intel eine interessante Lösung sein. Dies ist die Botschaft, die Pat Gelsinger durch seine jüngste Europatour zu vermitteln scheint. Wie die Financial Times berichtet, hat Intel nicht vor, nur mit einem Land zu verhandeln, um eine einzige, große Fabrik zu bauen.
Die Tendenz geht eher dahin, mehrere Produktionsstätten zu errichten. Das mehrfach erwähnte Werk in Bayern, um das sich die Gerüchte ranken, wäre dann nur noch eine von mehreren Einrichtungen. Pat Gelsinger hat sich unter anderem mit Emmanuel Macron und Mario Draghi getroffen, um die Frage einer Reihe von Einheiten zu erörtern, die über mehrere europäische Länder verteilt sind und jeweils eine Etappe des gesamten Prozesses (Forschung und Entwicklung, Tests, Produktion, Verpackung usw.) übernehmen sollen. Natürlich stehen noch intensive Verhandlungen bevor, aber die Financial Times spricht bereits von einer gewaltigen Investition seitens Intel: Es ist die Rede von mindestens 20 Milliarden Euro für die Errichtung von zwei Fabriken, die dann auf 100 Milliarden Euro ansteigen könnten, wenn zu dem ursprünglichen Projekt sechs weitere Fabriken hinzukommen. Unseren Kollegen zufolge sollen die wichtigsten Entscheidungen bis Ende 2021 getroffen werden.